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Kreiszeitung: KANN ICH REINKOMMEN?

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Kritik der Kreiszeitung zu "KANN ICH REINKOMMEN?" am Boulevardtheater Bremen

„Du schaffst das!“

„Du schaffst das!“ Wie dieser Spruch vom Ausruf der Selbstmotivation zur verzweifelt-panischen Beschwörungsformel mutiert, das (und mehr) ist jetzt im Boulevardtheater Bremen (Tabakquartier, Woltmershausen) zu sehen. Die Premiere der Komödie „Kann ich reinkommen?“ wurde hier tüchtig bejubelt.

Das Autoren-Erstlingswerk aus der Solo-Feder von Intendant, Regisseur und Schauspieler Kay Kruppa, im September vorigen Jahres am Weyher Theater uraufgeführt, präsentiert ein klassisches Komödien-Setting: vier Personen plus Verwechslungen, Wendungen und Überraschungen. Stets weiß oder ahnt das Publikum ein bisschen mehr als die Beteiligten, die durch komödientypische Türen (sowie über eine Treppe; Bühne: Lisa Dittus) auftauchen und verschwinden.

Die Verwicklungen, die sich aus dieser Konstellation ergeben, sind so erwartbar wie (gemessen an der Realität) unwahrscheinlich. Doch darauf kommt es auch gar nicht an. Die Stärke des Abends liegt darin, dass noch die unwirklichsten Wendungen im Kontext dieser Komödie ihrer eigenen Logik folgen und vor diesem Hintergrund glaubhaft und schlüssig wirken. So wird´s wirklich witzig; vor allem nach der Pause ergeben sich Momente unwiderstehlicher Komik.

Das funktioniert, weil das präzise eingespielte Ensemble noch die absurdesten Verwicklungen mit gewisser Selbstverständlichkeit vorführt. Manchmal haarscharf an der Grenze, aber nicht drüber. Alles in allem wird hier trotz einer sicher durchaus großen Versuchung nicht übertrieben, und genau in diesem Maßhalten, da zeigt sich die Kunst. Man muss aufpassen beim Jonglieren mit Klischees und Klamauk, mit Weihnachtsmannkostüm und Sex-Outfit. Weil das Quartett auf der Bühne des Boulevardtheaters Bremen dieses Jonglieren gut beherrscht, kann die Komik wirken; sie wird nicht von den Klischees, mit denen so ein Stück naturgemäß arbeitet, überdeckt.

Wird Marc es schaffen, unbeschadet aus dem ganzen Trubel herauszukommen? Details verraten wir hier nicht. Nur soviel: der gespielte Schnelldurchlauf am Schluss war auch nochmal ein hübscher Einfall. Am Ende haben alle richtig was geschafft!“

(Kreiszeitung, 24.05.25)