„KURZKRITIK Frei und grenzenlos
Es müssen nicht immer die Schenkelklopfer sein. Mit „Frei und grenzenlos“ gibt es im Boulevardtheater Bremen zum Start in die neue Spielzeit ein musikalisches Schauspiel zu sehen, das einerseits amüsante Unterhaltung bietet und andererseits nachdenklich macht. Mit den Hits von Grönemeyer, Westernhagen und Karat auf den Lippen, werden die Zuschauer daran erinnert, warum es die Menschen in DDR nicht mehr aushielten und sie die Mauer vor 36 Jahren zu Fall brachten. Deutsche Geschichte lustig und gleichzeitig berührend erzählt.
Stell dir vor, du kommst nach Ost-Berlin und da triffst Du ein ganz heißes Mädchen,… Die erste Zeile aus Udo Lindenbergs „Mädchen aus Ost-Berlin“ bildet die Schablone für den Einstieg in die Geschichte von „Frei und grenzenlos“. Aber keine Sorge, zwar braucht man nicht viel Fantasie, um ein paar Parallelen zu „Hinterm Horizont“ zu erkennen, aber die Erzählung von „Frei und grenzenlos“ ist kein Abklatsch des Lindenberg-Musicals, sondern eine ganz eigenständige Story. Ehrliche Begeisterung beschreibt wohl am besten die Reaktion des Premierenpublikums, das die Aufführung verdientermaßen ausgelassen feierte und schon stand, als der letzte der sorgsam ausgewählten und live von der Theaterband gespielten Songs noch lief. Anders als bei einigen musikalischen Komödien vermittelt „Frei und grenzenlos“ übrigens überhaupt nicht den Eindruck, dass die Story nur als Alibi dient, um ein paar Hits aneinander reihen zu können. Prädikat: Unbedingt anschauen.“